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.TH dpkg\-buildpackage 1 2011\-08\-14 Debian\-Projekt dpkg\-Hilfsprogramme
.SH NAME
dpkg\-buildpackage \- baue Binär\- oder Quellpakete aus Quellen
.
.SH ÜBERSICHT
\fBdpkg\-buildpackage\fP [\fIOption\fP...]
.
.SH BESCHREIBUNG
\fBdpkg\-buildpackage\fP ist ein Programm, das den Prozess des Bauens eines
Debian\-Paketes automatisiert. Es besteht aus den folgenden Schritten:
.IP \fB1.\fP 3
Es bereitet die Bauumgebung vor, indem verschiedene Umgebungsvariablen
gesetzt werden (siehe \fBUMGEBUNG\fP) und ruft \fBdpkg\-source \-\-before\-build\fP
auf (es sei denn, \fB\-T\fP oder \fB\-\-target\fP wurde verwandt).
.IP \fB2.\fP 3
Es prüft, dass Bauabhängigkeiten und \-konflikte erfüllt sind (falls \fB\-d\fP
nicht angegeben ist).
.IP \fB3.\fP 3
Falls ein spezielles Ziel mit der Option \fB\-T\fP oder \fB\-\-target\fP ausgewählt
wurde, ruft es diese Ziel auf und endet hier. Andernfalls ruft es \fBfakeroot
debian/ rules clean\fP auf, um den Bau\-Baum zu bereinigen (falls \fB\-nc\fP nicht
angegeben ist).
.IP \fB4.\fP 3
Es ruft \fBdpkg\-source \-b\fP auf, um das Quellpaket zu erstellen (falls nicht
mit \fB\-b\fP, \fB\-B\fP oder \fB\-A\fP ein rein\-binärer Bau erbeten wurde).
.IP \fB5.\fP 3
Es ruft \fBdebian/rules\fP \fBbuild\fP, gefolgt von \fBfakeroot debian/rules\fP
\fIBinärziel\fP auf (falls nicht ein reiner Quellbau mit \fB\-S\fP erbeten
wurde). Beachten Sie, dass \fIBinärziel\fP entweder \fBbinary\fP (Standardfall,
oder falls \fB\-b\fP angegeben ist) oder \fBbinary\-arch\fP (falls \fB\-B\fP angegeben
ist) oder \fBbinary\-indep\fP (falls \fB\-A\fP angegeben ist) lautet.
.IP \fB6.\fP 3
Es ruft \fBgpg\fP auf, um die \fB.dsc\fP\-Datei zu signieren (falls vorhanden und
\fB\-us\fP nicht angegeben wurde).
.IP \fB7.\fP 3
Es ruft \fBdpkg\-genchanges\fP auf, um eine \fB.changes\fP\-Datei zu
erstellen. Viele Optionen von \fBdpkg\-buildpackage\fP werden an
\fBdpkg\-genchanges\fP weitergeleitet.
.IP \fB8.\fP 3
Es ruft \fBgpg\fP auf, um die \fB.changes\fP\-Datei zu signieren (falls \fB\-uc\fP
nicht angegeben wurde).
.IP \fB9.\fP 3
Falls \fB\-tc\fP angegeben ist, wird \fBfakeroot debian/rules clean\fP erneut
aufgerufen. Schließlich ruft es \fBdpkg\-source \-\-after\-build\fP auf.
.
.SH OPTIONEN
.TP
\fB\-b\fP
Spezifiziert einen rein binären Bau, keine Quelldateien sollen gebaut
und/oder vertrieben (im Sinne von verteilen) werden. Wird an
\fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben.
.TP
\fB\-B\fP
Spezifiziert einen rein binären Bau, beschränkt auf architekturabhängige
Pakete. Wird an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben.
.TP
\fB\-A\fP
Spezifiziert einen rein binären Bau, beschränkt auf architekturunabhängige
Pakete. Wird an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben.
.TP
\fB\-S\fP
Spezifiziert einen reinen Bau der Quellen, keine Binärpakete müssen erstellt
werden. Wird an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben.
.TP
\fB\-F\fP
Spezifiziert einen normalen kompletten Bau, Binär\- und Quellpakete werden
gebaut. Dies ist identisch zum Standardfall, wenn keine Bauoption
spezifiziert wird.
.P
\fB\-\-target=\fP\fIZiel\fP
.br
\fB\-\-target \fP\fIZiel\fP
.br
\fB\-T\fP\fIZiel\fP
.RS
Ruft \fBdebian/rules\fP \fIZiel\fP auf, nachdem die Bauumgebung eingerichtet wurde
und beendet den Paketbauprozess hier. Falls auch \fB\-\-as\-root\fP angegeben
wurde, wird der Befehl mit root\-Rechten ausgeführt (siehe \fB\-r\fP). Beachten
Sie, dass offizielle Ziele, bei denen die Debian\-Richtlinien verlangen, dass
Sie mit root\-Rechten ausgeführt werden, diese Option nicht benötigen.
.RE
.TP
\fB\-\-as\-root\fP
Ergibt nur mit \fB\-\-target\fP einen Sinn. Erfordert, dass das Ziel mit
Root\-Rechten ausgeführt wird.
.P
\fB\-si\fP
.br
\fB\-sa\fP
.br
\fB\-sd\fP
.br
\fB\-v\fP\fIVersion\fP
.br
\fB\-C\fP\fIÄnderungsbeschreibung\fP
.br
\fB\-m\fP\fIBetreueradresse\fP
.br
\fB\-e\fP\fIBetreueradresse\fP
.RS
Wird unverändert an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergegeben. Lesen Sie dessen
Handbuchseite.
.RE
.TP
\fB\-a\fP\fIArchitektur\fP
Spezifiziert die Debian\-Architektur, für die gebaut wird. Die Architektur
der Maschine, auf der gebaut wird, wird automatisch bestimmt, und ist auch
die Voreinstellung für die Gastgebermaschine host machine«).
.TP
\fB\-t\fP\fIGNU\-Systemtyp\fP
Spezifiziere den GNU\-Systemtyp, für den wir bauen. Er kann anstelle von \-a
oder als Ergänzung verwandt werden, um den Standard GNU\-Systemtyp der
Ziel\-Debian\-Architektur zu überschreiben.
.TP
\fB\-j\fP\fIAufträge\fP
Anzahl an Aufträgen, die simultan laufen dürfen, äquivalent zu der Option
von \fBmake\fP(1) mit dem gleichen Namen. Fügt sich selbst zu der
Umgebungsvariablen MAKEFLAGS hinzu, was dazu führen sollte, dass alle
folgenden Aufrufe von make diese Option erben werden. Fügt auch
\fBparallel=\fP\fIAufträge\fP zu der Umgebungsvariablen DEB_BUILD_OPTIONS hinzu,
was es debian/rules\-Dateien erlaubt, diese Information für eigene Zwecke zu
verwenden. Der Eintrag \fBparallel=\fP\fIAufträge\fP in der Umgebungsvariablen
DEB_BUILD_OPTIONS überschreibt den Wert von \fB\-j\fP, falls diese Option
angegeben ist.
.TP
\fB\-D\fP
Prüfe Bauabhängigkeiten und \-konflikte; Abbruch falls diese nicht erfüllt
sind. Dies ist das Standardverhalten.
.TP
\fB\-d\fP
Überprüfe Bauabhängigkeiten und \-konflikte nicht.
.TP
\fB\-nc\fP
Bereinige den Quellbaum nicht (impliziert \fB\-b\fP, falls ansonsten nichts aus
\fB\-B\fP, \fB\-A\fP oder \fB\-S\fP gewählt wurde).
.TP
\fB\-tc\fP
Den Quellbaum säubern (verwendet \fIroot\-werde\-Befehl\fP \fBdebian/rules clean\fP)
nachdem das Paket gebaut wurde.
.TP
\fB\-r\fP\fIroot\-werde\-Befehl\fP
Wenn \fBdpkg\-buildpackage\fP einen Teil des Bauprozesses als Root ausführen
muss, stellt es dem auszführenden Befehl den \fIroot\-werde\-Befehl\fP voran,
falls dieser angegeben wurde. Andernfalls wird standardmäßig \fBfakeroot\fP
verwendet, falls es vorhanden ist. Der \fIroot\-werde\-Befehl\fP sollte der Name
des Programmes im \fBPATH\fP sein und wird als Argumente den Namen des wirklich
auszuführenden Befehles und dessen Argumente erhalten. \fIroot\-werde\-Befehl\fP
kann Parameter enthalten (die durch Leerzeichen voneinander getrennt sein
müssen), aber keine Shell\-Metazeichen. Typischerweise ist der
\fIroot\-werde\-Befehl\fP \fBfakeroot\fP, \fBsudo\fP, \fBsuper\fP oder \fBreally\fP. \fBsu\fP
ist nicht geeignet, da es nur die Shell des Benutzers mit \fB\-c\fP aufrufen
kann, anstatt Argumente individuell zur Ausführung des Programms zu
übergeben.
.TP
\fB\-R\fP\fIrules\-Datei\fP
Der Bau eines Debian\-Pakets erfolgt gewöhnlich durch Aufruf von
\fBdebian/rules\fP als ein Befehl mit mehreren Standardparametern. Mit dieser
Option ist es möglich, einen anderen Programmaufruf zum Bau des Paketes zu
verwenden (es können durch Leerzeichen getrennte Parameter angegeben
werden). Alternativ kann die Standard\-debian/rules\-Datei mit einem anderen
Make\-Programm ausgeführt werden (zum Beispiel durch die Verwendung von
\fB/usr/local/bin/make \-f debian/rules\fP als \fIrules\-Datei\fP).
.TP
\fB\-p\fP\fIsignier\-Befehl\fP
Wenn \fBdpkg\-buildpackage\fP GPG oder PGP zum Signieren einer Quellsteuerdatei
((\fB.dsc\fP)) oder einer \fB.changes\fP\-Datei benötigt, wird es statt \fBgpg\fP den
\fIsignier\-Befehl\fP ausführen (und dabei falls notwendig den \fBPATH\fP
durchsuchen). Falls \fIsignier\-Befehl\fP seine Argumente im GPG\- statt im
PGP\-Stil verlangt, sollten Sie die \fB\-sgpg\fP\-Option
verwenden. \fIsignier\-Befehl\fP sollte keine Leerzeichen oder andere
Metazeichen der Shell enthalten.
.TP
\fB\-k\fP\fISchlüssel\-id\fP
Geben Sie die Schlüssel\-ID zur Signatur von Paketen an.
.TP
\fB\-us\fP
Das Quellpaket nicht signieren.
.TP
\fB\-uc\fP
Die \fB.changes\fP\-Datei nicht signieren.
.P
\fB\-i\fP[\fIRegexp\fP]
.br
\fB\-I\fP\fI[Muster]\fP
.br
\fB\-s\fP[\fBnsAkurKUR\fP]
.br
\fB\-z\fP, \fB\-Z\fP
.br
.RS
Wird unverändert an \fBdpkg\-source\fP weitergegeben. Lesen Sie dessen
Handbuchseite.
.RE
.TP
\fB\-\-source\-option=\fP\fIOpt\fP
Option \fIOpt\fP an \fBdpkg\-source\fP weitergeben.
.TP
\fB\-\-changes\-option=\fP\fIOpt\fP
Option \fIOpt\fP an \fBdpkg\-genchanges\fP weitergeben.
.P
\fB\-\-admindir=\fP\fIVerz\fP
.br
\fB\-\-admindir \fP\fIVerz\fP
.RS
Ändert den Ablageort der \fBdpkg\fP\-Datenbank. Der Standardort ist
\fI/var/lib/dpkg\fP.
.RE
.TP
\fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP
Zeige den Bedienungshinweis und beende.
.TP
\fB\-\-version\fP
Gebe die Version aus und beende sich.
.
.SH UMGEBUNG
Selbst falls \fBdpkg\-buildpackage\fP einige Variablen exportiert, sollte
\fBdebian/rules\fP sich nicht auf ihre Gegenwart verlassen, sondern stattdessen
die entsprechende Schnittstelle verwenden, um die benötigten Werte zu
abzufragen.
.SS "Von dpkg\-architecture gesetzte Variablen"
Beim Aufruf von \fBdpkg\-architecture\fP werden die Parameter von \fB\-a\fP und
\fB\-t\fP durchgereicht. Jede Variable, die von seiner Option \fB\-s\fP ausgegeben
wird, wird in die Bauumgebung integriert.
.SS "Kompilierschalter werden nicht mehr exportiert"
Zwischen den Versionen 1.14.17 and 1.16.1 exportierte \fBdpkg\-buildpackage\fP
Kompilierschalter (\fBCFLAGS\fP, \fBCXXFLAGS\fP, \fBFFLAGS\fP, \fBCPPFLAGS\fP und
\fBLDFLAGS\fP) mit Werten, die von \fBdpkg\-buildflags\fP geliefert wurden. Dies
ist nicht mehr der Fall.
.
.SH FEHLER
Es sollte möglich sein, Leerzeichen und Metazeichen der Shell in und
Anfangsargumente für \fIroot\-werde\-Befehl\fP und \fIsignier\-Befehl\fP anzugeben.
.
.SH ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2011 von Helge Kreutzmann
<debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und
2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de>
angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen.
Es gibt KEINE HAFTUNG.
.SH "SIEHE AUCH"
\fBdpkg\-source\fP(1), \fBdpkg\-architecture\fP(1), \fBdpkg\-buildflags\fP(1),
\fBdpkg\-genchanges\fP(1), \fBfakeroot\fP(1), \fBgpg\fP(1).
.
.SH AUTOREN
Copyright \(co 1995\-1996 Ian Jackson
.br
Copyright \(co 2000 Wichert Akkerman
.br
Copyright \(co 2007 Frank Lichtenheld
.br
Copyright \(co 2007\-2010 Rapha\[:e]l Hertzog
.sp
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